28.07.2017, von Björn Müller

Hochwassereinsatz 2017 für das THW Peine

THW-Kräfte seit Tagen im Einsatzgeschehen

*** Einsatz in Nordstemmen, Landkreis Hildesheim (erster Tag, 25.07.2017)***

Um kurz vor 4.00 Uhr kam von der THW Geschäftsstelle Braunschweig eine Alarmierung für die Peiner THW-Helfer/-innen. Einsatzort ist der Ort Nordstemmen im Landkreis Hildesheim, wo die Unwetterwarnungen der Nacht ihr gesamtes Gesicht zeigten. Auf Anforderung der Feuerwehr sind wir gemeinsam mit dem THW OV Elze dabei, verschiedene Einsatzstellen, meist größeren Ausmaßes, abzuarbeiten. Vor allem das Kanalisationsnetz und einige kleinere Gewässer in und um den Ort wurden teils zu reißenden Bächen. Wir sind mit 6 Experten der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen im Einsatz, die speziell für diese Art der Einsätze geschult sind. Der Einsatz dauert aktuell noch an. [bm]

 

*** Einsatzstatus 17.00 Uhr (erster Tag, 25.07.2017) ***

Nach Abzug in Nordstemmen sind wir seit dem frühen Nachmittag an unserer 2. Einsatzstelle in Elze angekommen. Hier gilt es das alte Klärwerk zu entlasten, damit die Kanalisation der Innenstadt von Elze entlastet wird. Wir pumpen mit bis zu 7.000 l/Min. und hoffen auf Besserung der Wetterlage. [bm]

 

*** Einsatzstatus 10.00 Uhr (zweiter Tag, 26.07.2017) ***
Weiter gehts ... !!!

Nachdem das alte Klärwerk in Elze noch am vergangenen Abend unter Kontrolle gebracht werden konnte, haben wir die Pumpleistung etwas verringert und die Einsatzstelle an 2 Kameraden aus Elze zur weiteren Überwachung übergeben. Denn für uns gab es einen neuen Einsatzauftrag, dessen Einsatzort wir bereits gut kannten. In Nordstemmen hatten die Regenfälle und Pegel wieder zugenommen und es war dringende Abhilfe erforderlich. Mit unserer Großpumpe waren wir schnell vor Ort, konnten die Arbeiten aufnehmen und die Lage über die Nacht entlasten. Zur Stunde betreiben wir die Pumparbeiten über 2 Großpumpen mit unseren Kameraden aus Hannover-Langenhagen und fördern bis zu 14.000 l/Minute. [bm]

 

*** Einsatzstatus 22.00 Uhr (zweiter Tag, 26.07.2017) ***

Neue Einsatzaufträge, neuer Einsatzort

Der dritte Einsatzort ist zwischen Ahrbergen und Giesen im Landkreis Hildesheim. Dort haben wir 2 Einsatzstellen: Mit der Großpumpe entlasten wir einen von der örtlichen Feuerwehr errichteten Deich, damit dieser nicht überläuft und ein Industriegebiet überflutet. Weiterhin pumpen wir mit unseren sogenannten "Chiemseepumpen" Regenwasser aus dem Regenwasserkanal im Industriegebiet direkt in die Innerste. Normalerweise funktioniert das über ein Gefälle. Da die Innerste allerdings Hochwasser führt, staut sich das Wasser bis in das Industriegebiet und kann nicht ablaufen. Zwischenzeitlich gab es noch einen Materialtransport. [bm]

 

*** Einsatzstatus 19:00 Uhr (dritter Tag, 27.07.2017) ***

Der dritte Tag im Hochwassereinsatz ist angebrochen.
Nach wie vor sind wir im Landkreis Hildesheim tätig, aktuell am Standort Ahrbergen. In der vergangenen Nacht ist der Pegelstand der Innerste noch einmal deutlich angestiegen und an vielen Stellen über die Ufer getreten. Wir sind aktuell mit mehreren Pumpen auf einem Gelände der Bundeswehr tätig. Wir pumpen das überschüssige Regenwasser aus dem Regenwasserkanal, um das Gewerbegebiet in Ahrbergen vor den Wassermassen zu schützen. Hier befinden sich mehrere Hotels (z.B. das Parkhotel Ahrbergen) und einige Firmen, die es zu schützen gilt. Unterstützung haben wir vor kurzem von unseren Kameraden/-innen vom THW Ortsverband Wunstorf erhalten, die uns von der örtlichen Einsatzleitung unterstellt wurden. [bm]

 

*** Einsatzstatus 9.00 Uhr (vierter Tag, 28.07.2017) ***

Nach einem anfangs sehr geordneten und kontrollierten Einsatzabend hat sich die Lage in Ahrbergen über Nacht zugespitzt. Durch einen Dammbruch in der näheren Umgebung liefen große Mengen Wasser in Richtung des kleinen Ortes der Gemeinde Giesen. Neben unserer Entlastung durch die Pumparbeiten mit mittlerweile bis zu 20.000 l/Min. kämpften rund 140 Feuerwehrkameraden/-innen der KFB Lüchow-Dannenberg mit unzähligen Sandsäcken gegen die Fluten. Es half aber alles nichts und die Wassermassen trafen gegen Mitternacht auf das Industriegebiet in Ahrbergen. Mit aller Macht versuchten die mittlerweile von vielen freiwilligen Helfern unterstützten Einsatzkräfte die Wohnhäuser, Hotels und Firmen zu schützen, was größerenteils gut gelang. Wir koordinierten neben unseren Pumparbeiten dabei die Anforderungen an das THW. Im ständigen Austausch mit der neu eingerichteten Einsatzleitung waren das vor allem Beleuchtungen für die Nacht, sowie weitere Pumpen. Zum Schluss war das THW mit rund 50 Einsatzkräften und 7 Ortsverbänden über die Nacht im Einsatz. "Das war eine äußerst kräftezehrende Nacht, aber der Einsatzerfolg war es wert.", so Markus Maßny (stellvertretender Ortsbeauftragter) und Björn Müller (Zugführer). Am Morgen entspannte sich die Lage etwas. Dennoch sind wir weiterhin mit 3 Ortsverbänden und rund 25 Einsatzkräften vor Ort, um weitere Pumparbeiten zu tätigen. [bm]


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